Theaterbesuche der Klassen 7 und 9+

Liebste Kitty

Die siebten Klassen des Carl-von-Linde Gymnasiums besuchten das Stadttheater Kempten, um sich ein Theaterstück zum weltweit bekannten Tagebuch der Anne Frank anzusehen. Die Schauspielerin und Sängerin Antonia Welke spielte im Theater Oben leidenschaftlich und überzeugend die jüdische Jugendliche Anne Frank.

 

Artikel zum Stück "Liebste Kitty" von Joy Göldner (7b)

Welke veranschaulicht in diesem Stück die Geschichte von Anne. Zusammen mit ihrer Schwester, ihren Eltern und einer weiteren jüdischen Familie taucht sie in einem zirka fünfzig Quadratmeter großen Hinterhaus in der Firma ihres Vaters unter, um den Nazis zu entkommen. In der stetigen Angst entdeckt zu werden, verbringt sie zwei ganze Jahre in diesem Hinterhaus. Kein offenes Fenster, keine offenen Türen, keine offene Welt und auch kein freies Leben gibt es nun für das Mädchen, welches doch so gerne die Welt erkunden will. Das Leben im Versteck bringt viele Widrigkeiten mit sich und Annes Leben wird zudem durch ihre Pubertät mitbestimmt: Sie verliebt sich in ihren Mitbewohner Peter, sie lebt in Tagträumen und stellt sich vor, eine große Schriftstellerin zu sein, sie hat zahlreiche Konflikte mit ihrer Mutter und dem nervigen, egoistischen Zahnarzt Fritz Pfeffer, mit dem sie das Zimmer teilen muss. All ihre Erlebnisse und ihre Emotionen teilt sie ihrem Tagebuch mit, welches sie liebevoll ,,Kitty‘‘ tauft. Dieses Tagebuch ist Annes Freundin und Vertraute.

Mit viel Herzblut wird man von Antonia Welke in das Leben der Anne Frank eingeführt und kann das, was die junge Jüdin durchgemacht hat, beinahe miterleben. All ihre Emotionen, ihre Ängste und Sorgen, aber auch die lustigen Momente werden von der Schauspielerin facettenreich dargeboten und in insgesamt neun Liedern beleuchtet. Am Klavier begleitet Sie der Pianist Murat Parlak, welcher ebenfalls viele Emotionen in sein Klavierspiel legt und so zum Verständnis von Annes Innerem beiträgt. Selbst wenn die Geschichte der jüdischen Anne Frank eine Tragödie ist, schafft es die Schauspielerin mit viel Humor, die Zuschauer zu berühren und zu begeistern. Insgesamt ist es ein sehr mitreißendes Stück, welches Jugendlichen und auch Erwachsenen das Leben der Anne Frank zur Zeit des NS-Regimes näherbringt.

 

Artikel zum Stück "Liebste Kitty" von Alana Weber (7b)

Das erste Highlight in diesem immer noch von Corona beeinträchtigten Jahr: Schülerinnen und Schüler der 7. Jahrgangsstufe durften am 30.03.2022 das Theaterstück „Liebste Kitty“ erleben. In dem zirka einstündigen Theaterstück konnten die Schülerinnen und Schüler in das Leben eines 13-jährigen jüdischen Mädchens eintauchen, das aufgrund der Judenverfolgung während des NS-Regimes „abtauchen“ musste. Anne Frank und ihre Familie halten sich über zwei Jahre in einem Hinterhaus versteckt. Das Leben im Hinterhaus, ihre Ängste und ihre Träume vertraut sie ihrem Tagebuch an, welches sie „Kitty“ nennt. Dieses Tagebuch ist Freundin und Vertraute zugleich und hilft Anne dabei, ihre Erlebnisse während dieser beiden Jahre des Eingesperrtseins zu verarbeiten. Sie dürfen sich untertags in der Woche kaum bewegen, um von den Arbeitern in der Firma neben dem Hinterhaus nicht entdeckt zu werden, und sind deshalb stets auf der Hut. Ein Fehler - und das Versteck könnte auffliegen. Doch Anne ist ein jugendliches, fröhliches Mädchen, das mehr und mehr Freiheit braucht, sich streitet, sich verliebt und träumt, eines Tages eine berühmte Schriftstellerin zu werden. Doch nachdem das Versteck im Sommer 1944 aufgeflogen ist, zeugt nur noch das Tagebuch Annes von ihrer Existenz.

Das „Ein-Frau-Stück“, gespielt von Antonia Welke (32), auf dem Klavier begleitet von Murat Parlak zeigt in einer tollen Inszenierung die Gefahr, die Angst und den Schrecken der damaligen Zeit. Man fiebert mit, bangt und wird aufgrund der immer wieder humorvollen Darbietungsweise von Antonia Welke auch lachen. Anne Frank selbst schreibt in ihrem Tagebuch: „Ich weiß nicht, wer sich später für die Herzensergüsse einer 13-jährigen interessieren sollte.“ Inzwischen tut es die ganze Welt. Anne wäre bestimmt stolz gewesen.

 

Traumjobs

Artikel zum Stück "Traumjobs" von Erika Schiegg

In diesem Schuljahr besuchten die Klassen 9+b und 9+c das Ein-Mann-Stück „Traumjobs“ von John von Düffel in der Inszenierung von Wolfgang Seidenberg. Gespielt wurde in der Theaterwerkstatt – für viele Schüler ein Novum und sehr interessant, schließlich kann man den Fundus des Theaters sehen und erlebt das Schauspielen auf der kleinen Bühne hautnah mit. Gerade das war für das Stück besonders passend, denn der Hauptdarsteller Sebastian Strehler, der während des Stücks in seiner Werkstatt langsam seine Vespa auf Vordermann bringt, spricht die Zuschauer immer wieder direkt an und bezieht sie mit in das Geschehen ein, wenn er von seinem Leben erzählt. Seine Kindheit verbrachte er in Italien, wovon er schöne Anekdoten erzählt über einen zwar strengen, aber liebevollen Vater und über seinen Onkel, der eine recht bestimmende Rolle in der Familie einzunehmen schien. Als junger Mann kam er dann nach Kempten und betreibt hier weiter die Geschäfte, die er von seiner Familie gelernt und übernommen hat. Dabei philosophiert er immer wieder darüber, wie wichtig es ist, im Leben seinen Traumjob zu finden und was diesen ausmacht. Erst im Laufe des Stücks kristallisiert sich heraus, dass sein ambivalenter Traumjob bei der Mafia, der ‚Ndrangheta, angesiedelt ist – und das, samt dem Abdüsen des Schauspielers auf seiner reparierten Vespa hinaus aus dem Raum am Ende des Stücks, hat die Schüler ziemlich beeindruckt und zu kontroversen Diskussionen geführt, die auch später noch im Klassenzimmer lange weitergingen.

 

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