Unterrichtsprojekt „Propheten unserer Zeit“
Propheten? Sind das nicht diese verstaubten Gestalten aus dem Alten Testament, die die Zukunft vorhersagen? Mit dieser Frage haben sich die evangelischen Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen beschäftigt und dabei manches Vorurteil über Bord geworfen: Ein Prophet ist einer, der nicht in die Zukunft, sondern in die Gegenwart blickt, einer, der Probleme beim Namen nennt, den Finger in die Wunde legt und keine Angst hat, den Machthabern die unbequeme Wahrheit ins Gesicht zu sagen. Propheten haben den Mut, Ausbeutung, Ungerechtigkeit und Unglauben beim Namen zu nennen, auch wenn sie dafür mit einem hohen Preis bezahlen müssen – manchmal sogar mit ihrem Leben.
Wenn man die Sache so betrachtet, dann sind die Propheten nicht aus der Welt verschwunden, sondern haben nur die Namen gewechselt: Statt Jeremia, Amos und Ezechiel heißen sie in unserer Zeit Mahatma Gandhi, Martin Luther King, Malala oder Anna Politkowskaja. Mit diesen und anderen „Propheten unserer Zeit“ haben sich die Achtklässler/-innen in einem Projekt beschäftigt: In Kleingruppen wurden Fragestellungen entwickelt, Recherchen angestellt, Texte verfasst, Plakate gestaltet und Präsentationen gehalten. Schließlich konnten alle Schülerinnen und Schüler auf Stellwänden in der Aula die Ergebnisse ansehen. Dabei ist klar geworden: Ob Rassentrennung, Kriegsverbrechen oder Unterdrückung von Frauen – gegen alle diese Probleme haben unsere Propheten ihre Stimme erhoben und sich mit ihrem Glauben für ein besseres Miteinander eingesetzt.
Unser Fazit: Jede Zeit braucht ihre Propheten und dazu ein paar gute Plakate, um sich an ihre Taten zu erinnern!