Abiturfeier am CvL: Lernen hat seine Zeit – Feiern hat seine Zeit

62 Abiturientinnen und Abiturienten des Carl-von-Linde-Gymnasiums erhielten am 29. Juni 2024 ihr Reifezeugnis.

Für die Abiturientinnen und Abiturienten des Carl-von-Linde-Gymnasiums begannen die Feierlichkeiten mit einem ökumenischen Gottesdienst in der St. Blasius Kirche in Dietmannsried. Dieser wurde geleitet von Pfarrerin Andrea Krakau und stand unter dem Motto „Alles hat seine Zeit“. Schülerinnen und Schüler gestalteten ihren Abiturgottesdienst mit eigenen musikalischen Beiträgen (Felix Brack, Noemi Mair) und Texten. Sie dankten auf diese Weise für einen erfolgreichen Lebensabschnitt und formulierten Hoffnungen für die Zukunft.  

Die folgende Abiturfeier fand bei sommerlichen Temperaturen in der Festhalle Dietmannsried statt. Zunächst begrüßte Schulleiter Dr. Stefan Dieter die Abiturientinnen und Abiturienten mit deren Angehörigen, die Ehrengäste sowie die anwesenden Lehrkräfte. Die Abiturientin Shengyi Zou stimmte mit der Ungarischen Rhapsodie No. 6 von Franz Liszt auf die feierliche Zeugnisvergabe mit einer sehr eindrucksvollen musikalischen Darbietung am Flügel ein.

Zu Beginn seiner Ansprache stellte Schulleiter Dr. Stefan Dieter die Frage, inwiefern die humanistische Tradition des Carl-von-Linde-Gymnasiums heute noch von Belang sei. Er nahm dabei Bezug auf die neue Schulverfassung, an deren Entstehung sich der Abiturjahrgang 2024 rege beteiligt habe: In deren Mittelpunkt stehen der Mensch sowie seine Beziehung zu seinen Mitmenschen und zu seiner Umwelt. Daraus ergebe sich die Aufgabe, eine Welt zu gestalten, die Lebensraum für alle sein könne. Damit knüpfe die Schulverfassung an moderne Definitionen von Humanismus an. Es sei nun an den Abiturientinnen und Abiturienten, in diesem Sinne die Herausforderungen der Gegenwart anzugehen. Dass dies gelinge, zeigte er sich zuversichtlich. Dr. Dieter richtete aber auch den Blick auf die Eltern und die Lehrkräfte: Sie müssten nun loslassen, auch wenn es schwerfalle. Gleichzeitig forderte er die Abiturientinnen und Abiturienten auf, Eltern und Lehrkräften ihren Dank für die jahrelange Begleitung und Unterstützung durch einen kräftigen Applaus zu zeigen und sie auch zukünftig zu achten – auch daran zeige sich eine humanistische Bildung.

Als Nächste sprachen der Elternbeiratsvorsitzende Achim Weber und Dr. Jochen Pelczer als Vertreter des Elternbeirats ein dialogisches Grußwort. Sie begannen ihr Gespräch humorvoll und sprachen zugleich emotional aus den Herzen der Abiturienteneltern, die ihre Kinder mit dem Abschluss der Schullaufbahn auch ins Leben entlassen.

Als Vertreter des Vereins ehemaliger Kempter Gymnasiasten ergriff anschließend Bundestagsabgeordneter Stephan Thomae das Wort und appellierte an die jungen Menschen, nach ihrem Abschluss nun dazu beizutragen, dass sich die Dinge in der Welt und Gesellschaft im Guten und durch das eigene Zutun weiterentwickelten.

Mit einer sprachlich ausgefeilten, sehr humorvollen Ansprache kamen schließlich die Abiturientinnen und Abiturienten selbst zu Wort. Lorena Herter und Pitt Welke schafften es mit ihren Sprachspielen, Anspielungen auf gemeinsame Erlebnisse aber auch locker eingestreuten Bildungsschnipseln ihre Zuschauer zum Lachen und Nachdenken zu bringen. Sie zeigten in eindrucksvoller Weise, dass sie Wissensinhalte und Herzensbildung mit Sprachwitz verknüpfen können und kamen zu dem Schluss, jetzt um die Verantwortung zu wissen, selbst ihre Ziele bestimmen zu dürfen. Abschließend bedankte sich der Jahrgang mit kleinen Aufmerksamkeiten bei den unterschiedlichsten Vertreterinnen und Vertretern der Schulfamilie für eine sehr gelungen begleitete Schullaufbahn.

Für die Abiturientinnen und Abiturienten erfolgte nun mit der Überreichung der Zeugnisse der Höhepunkt der Feierlichkeiten. Traditionell begleitete individuell ausgewählte Musik jede Schülerin und jeden Schüler des Jahrgangs auf die Bühne und sie erhielten unter Applaus das verdiente Reifezeugnis.

Es wurden schließlich noch Preise und Ehrungen für besondere Leistungen verliehen. Die dritte Bürgermeisterin Erna-Kathrein Groll ehrte zunächst Sophie Bonelli und Holly Peinkofer für die besten Arbeiten im Deutschabitur. Vertreter unterschiedlicher Fachschaften sprachen anschließend Belobigungen aus: Lorena Herter (Latein), Lillian Padotzka (Biologie), Holly Peinkofer (Chemie), Lea Schmidmeier (Chemie und Mathematik), Anja Suiter (Physik) und Marc Wingenfeld (Physik und Mathematik). Adrian Dold und Marc Wingenfeld erhielten zudem für ihren Einsatz für die Schulgemeinschaft eine Ehrung der Margaretha-und-Josephinen-Stiftung.

Anschließend gehörte den Jahrgangsbesten die Bühne. Diese sind am Carl-von-Linde-Gymnasium im Abiturjahrgang 2024: Kilian Möller und Marc Wingenfeld (beide 1,0), Holly Peinkofer (1,1) sowie Anja Arnold, Nele Aust, Felix Brack, Lorena Herter und Shengyi Zou (alle 1,2).

Der Elternbeiratsvorsitzende Achim Weber übergab zum Abschluss 25 weiteren Schülerinnen und Schülern einen Buchpreis für ihr langjähriges Engagement in der Schulgemeinschaft: Sie zeigten dieses in Orchester oder Chor, in der Bigband oder im Theater aber auch durch die Mitarbeit in der SMV. Diese große Zahl an Absolventinnen und Absolventen, die alljährlich eine Ehrung für ihr zusätzliches Engagement erhalten, sei ein Beweis für die lebendige und vielseitige Schulgemeinschaft des Carl-von-Linde-Gymnasiums, so Weber.

Im Anschluss stärkten sich alle am Buffet und es folgte unter musikalischer Gestaltung der Combo „Babel and the Goodmen“ der Abiturball mit Tanz und ausgelassener Stimmung. Der gelungene Abend fand seinen Abschluss mit der musikalischen Darbietung einer eigens aus Abiturientinnen und Abiturienten gegründete Band (Felix Brack, Karl Brunschweiger, Christian Bruns, Lorena Herter, Max Schindele Leopold Schludermann Abinet Schmidt und Pirmin Schütz) und dem bewegenden Abschiedslied „Au Revoir Linde“.

Text von: Julia Buxbaum-Herrmann

Foto: Carina Dietz, Lena Dodel

 

 

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