Antikentage der Lateinbegeisterten Q11

Erster Tag (01.03.2018) in München:

An einem sehr kalten Wintertag machten wir uns gemeinsam mit dem Zug auf den Weg, um in die antike Welt von München einzutauchen. Der Tag begann mit dem Besuch der Münchener Glyptothek, wo wir eine Führung zu den dort ausgestellten Meisterwerken - griechischen und römischen Marmorskulpturen - genießen durften. Neben der hochinteressanten Führung erhielten wir außerdem Informationen von unseren Mitschülern mittels Kurzreferaten, unter anderem über Feldherren- und Philosophenportraits und über mythologische Themen wie die Hochzeit des Poseidon oder Niobe. Nach der anschließenden erholsamen Mittagspause flanierten wir über den Königsplatz zur Münchener Residenz, wo wir die Schatzkammer und das Antiquarium besichtigten. Die Schatzkammer, gefüllt mit Kronen und Kunstgegenständen aus Gold, Silber und Edelsteinen, stellte sich als Höhepunkt unseres Tages heraus. Auch das Antiquarium, ein riesiger Renaissancesaal, beeindruckte mit Büsten aus Antike und Renaissance und Referaten, unter anderem über die lateinischen Sinnsprüche, welche sich an der Decke des Antiquariums befinden. Die Sinnsprüche legten theologische Tugenden (fides, spes, caritas) und die vier Kardinaltugenden (prudentia, temperantia, iustitia, fortitudo) dar. Bereits dieser erste Tag unserer drei Antikentage war sehr lehrreich und interessant und bereitete uns Vorfreude auf die folgenden Tage.

 

Zweiter Tag (06.03.2018) in München:

Weniger als eine Woche später machten wir uns voller Motivation erneut auf den Weg nach München. Wiederum begannen wir den Tag auf dem Königsplatz, wo wir, unter besseren Wetterbedingungen als in der Woche zuvor, in einem Referat die klassizistischen Bauten am Königsplatz erläutert bekamen. In den staatlichen Antikensammlungen bekamen wir anschließend eine Führung über hochberühmte antike Kleinkunst, gezeigt wurden uns unzählige griechische Tongefäße, welche Geschichten und Bilder von Menschen, Mythen und Göttern erzählen. Das Highlight war ein ausgestellter lectus (Liege), auf dem wir Schüler Probe liegen und uns in die römische Oberschicht hineinfühlen durften. Gestärkt durch eine kleine Pause machten wir uns auf in die Alte Pinakothek, wo wir zuerst die Meisterwerke der europäischen Malerei bewunderten und, angeleitet von Frau Frehner, die Bildinhalte entschlüsselten. Ergänzend erläuterten uns auch Mitschüler die mythologischen Themen weiterer einzelner Bilder, wie zum Beispiel die Begegnung von Odysseus und Nausikaa. Zudem bewunderten wir das berühmte, von Peter Paul Rubens angefertigte Gemälde „Der sterbende Seneca“. Außerdem erhielten wir Überblicksinformationen über die Renaissance und den Barock von unseren Mitschülern. Nach dem Besuch der Pinakothek machten wir uns auf zur Mariensäule, deren Inschrift wir morgens im Zug bereits übersetzt hatten. Nach diesem gelungenen Tagesabschluss eilten wir zurück zum Bahnhof, um unseren Zug zurück nach Kempten zu bekommen.

 

Dritter Tag (11.05.2018) am Chiemsee:

Als unumstrittener Höhepunkt unserer Antikentage machten wir uns mit dem Bus auf den Weg zum Chiemsee. Nach einer geselligen Hinfahrt war unsere erste Etappe ein kleines Römermuseum in Seebruck am Chiemsee, wo wir von Frau Frehner gestellte Aufgaben bearbeiteten und ein Rätsel über das Museum lösten. Danach ging es weiter zum Hafen von Prien am Chiemsee, wo unsere Fähre Richtung Herrenchiemsee ablegte. Die zwanzigminütige Schifffahrt genossen wir bei strahlendem Sonnenschein. Nach einem kurzen Fotoshooting mit einem Schwan am Inselufer (Zitat Frau Frehner: „Ihr müsst näher an den Schwan!“) machten wir uns auf zum Augustiner-Chorherrenstift, auch Altes Schloss genannt, wo wir ein Referat über den Kaisersaal und das Gartenzimmer (mit antikisierenden Malereien) hörten. Zudem wurde hier 1948 ein Verfassungskonvent (Entstehung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland) veranstaltet. Die anschließende Mittagspause verbrachten wir bei wunderbar warmen Temperaturen im Biergarten. Gestärkt durch eine leckere Mahlzeit machten wir uns auf Richtung Schloss Herrenchiemsee, welches von König Ludwig II. als Abbild von Versailles erbaut wurde. Dort wurden wir durch die prächtigen Räume des Schlosses geführt, unter anderem auch durch die beeindruckende große Spiegelgalerie. Als Abschluss des Tages wurden Referate über den beeindruckenden Schlosspark mit dem Latonabrunnen gehalten, der Ovids Metamorphose von der Göttin Latona und den in Frösche verwandelten Bauern monumental darstellt. Die anschließende lange Heimreise rundete die gelungenen Antikentage ab und gab Gelegenheit zur Reflexion über die erlebten Ereignisse.

 

Schlussendlich wollen wir dem riesigen Engagement unserer Lehrkraft Frau Frehner danken und auch der begleitenden Lehrkraft Frau Kurz. Wir alle sind uns einig, dass diese tollen Antikentage sehr lehrreich waren und danken den Lehrkräften, dass sie uns diese Exkursion möglich gemacht haben. Voller Vorfreude blicken wir voraus auf unsere Romfahrt im September, welche uns mit Sicherheit weiter in die Materie des römischen Lebens eintauchen lässt.

Sarah Hehl und Annabelle Felber, Q11

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