Auf den Spuren der Antike
P-Seminar des Carl-von-Linde-Gymnasiums reist nachhaltig durch Griechenland
Von Kempten bis zur Wiege Europas und zurück: Zwölf Schülerinnen und Schüler und drei Lehrkräfte des Carl-von-Linde-Gymnasiums waren auf einer unvergesslichen Reise voller Geschichte, Sonne und guter Laune. Das P-Seminar „Kultur und Religion im alten Griechenland“ machte es sich zur Aufgabe, nicht nur eine unvergessliche Fahrt zu erleben, sondern dabei auch ein klares Zeichen für Nachhaltigkeit zu setzen: kein Flug, dafür Bahn, Bus und Fähre – ganz im Sinne unserer Zeit. Monate der sorgfältigen Planung, intensiver Organisation und das engagierte Gewinnen zahlreicher Sponsoren mündeten schließlich in ein echtes Bildungsabenteuer – mit dem Ziel Griechenland, dem Herz antiker Kultur.
Von Kempten in die Welt
Am 11. Juli startete die große Fahrt am Kemptener Hauptbahnhof. Die Rucksäcke geschultert, die Vorfreude riesig. Mit der Bahn ging es zunächst nach Ulm, wo das Warten auf den Flixbus nach Ancona erstaunlich kurzweilig war. Mit Kartenspielen, dem allseits beliebten „Imposter“ und jeder Menge Gelächter vertrieben wir uns die Zeit.
Nach einer langen und anstrengenden, aber durchaus unterhaltsamen Nachtfahrt kamen wir am 12. Juli in Ancona an. Die italienische Hafenstadt begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein – perfekte Bedingungen für einen entspannten Strandtag. Die salzige Adria und das kühle Wasser boten eine willkommene Abwechslung nach der langen Busfahrt. Wir schossen bereits erste Bilder für den Instagram-Account unseres Seminars, auf welchem wir unsere Reise dokumentierten. Am Nachmittag bestiegen wir schließlich mit leichtem Fernweh unsere Fähre nach Griechenland – mit Kurs auf das nächste große Kapitel unserer Reise.
Steinerne Wunder und Zentrum der Welt
Am 13. Juli legten wir frühmorgens in Igoumenitsa im Nordwesten Griechenlands an. Unser griechischer Busfahrer Dimitri – stets freundlich und mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen – erwartete uns bereits. Unser erstes Ziel: die atemberaubenden Meteora-Klöster. Wie Steinriesen ragen sie auf in den blauen Himmel, gekrönt von stillen, ehrwürdigen Klöstern, in denen Mönche seit Jahrhunderten leben. Bei einer spannenden Führung erfuhren wir in einer besonderen Atmosphäre viel über das enthaltsame Leben dort und die bewegte Geschichte dieses spirituellen Ortes.
Weiter ging es in das geschichtsträchtige Delphi, wo wir die Nacht verbrachten. Am nächsten Morgen erwartete uns die antike Stätte: das Orakel von Delphi, einst das Zentrum der Welt, wenn man den Griechen glauben darf. Umgeben von den malerischen Bergen des Parnass genossen wir die ruhige Atmosphäre, während wir das beeindruckende Heiligtum des Apollon, das Stadion und das Museum erkundeten.
Athen: Antike trifft Trubel
Nächster Halt: Athen. Die Hauptstadt präsentierte sich laut, lebendig und voller Geschichte. Nach einem ersten Erkundungsspaziergang bezogen wir unser Hotel und ließen den Abend gemeinsam mit einer Runde „Activity“ ausklingen. Am nächsten Tag standen dann die echten Highlights auf dem Plan: Akropolis, Agora, das Akropolismuseum wurden mit großem Interesse erkundet. Herr Dieter versorgte uns hier mit spannenden Informationen, während wir ehrfürchtig durch die Säulen und Tempel wandelten, die einst Philosophen wie Sokrates oder Politiker wie Perikles beherbergten.
Abends durfte ein gemeinsames Abendessen mit unseren Lehrkräften Herrn Schulze, Frau Unsinn und Herrn Dieter nicht fehlen.
Kanal, Theater, Strand und Spaß
Am nächsten Morgen ging es weiter zum Kanal von Korinth – ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, das wir bei einem kurzen Zwischenstopp bestaunten. Natürlich hatte Herr Schulze auch hier interessante Anekdoten parat. In Epidauros bewunderten wir anschließend das größte erhaltene Theater der Antike, dessen beeindruckende Akustik auch heute noch weltweit ihresgleichen sucht. Herr Dieter testete diese eindrucksvoll, indem er eine Münze fallen ließ und ein Stück Papier zerriss, was man sogar in der letzten Reihe des Theaters hören konnte. Am Abaton führten unsere Lehrer sogar ein kleines Rollenspiel vor. Den Nachmittag und die Nacht verbrachten wir im idyllischen Badeort Tolo, wo wir uns am schönen Strand ausruhten. Die Stimmung war ausgelassen, das Wasser warm und der Sonnenuntergang malerisch.
Antike und lebendige Städte
Am nächsten Tag fuhren wir weiter nach Mykene, Heimat des sagenumwobenen Agamemnon. Besonders das weltberühmte Löwentor und die gewaltigen Mauern der Festung, die sog. Kyklopenmauern, beeindruckten uns zutiefst. Das kühle Museum war eine schöne Abwechslung zur griechischen Hitze und überzeugte uns vor allem mit seinen spannenden Ausstellungsstücken. Danach ging es in das hübsche Städtchen Nafplio mit seinen engen Gassen, bunten Häusern und einer belebten Uferpromenade. Dort wurde wieder gebadet, gelacht und genossen. Am Abend erreichten wir schließlich Olympia, wo wir beim gemeinsamen Abendessen auf eine bewegende Reise zurückblickten. Am nächsten Morgen besuchten wir noch die antike Sportstätte von Olympia, dem Ursprungsort der Olympischen Spiele. Leider reichte die Zeit nicht mehr für das Museum – die Fähre wartete.
Abschied und Heimweg
In Igoumenitsa mussten wir uns nun von Dimitri verabschieden; unseren Heimweg mussten wir ohne ihn bewältigen. Am 19. Juli kamen wir mit der Fähre in Ancona an. Einige von uns zogen nochmals an den Strand, andere erkundeten die Stadt. Es war ein entspannter Abschluss, bevor wir abends den Flixbus nach München bestiegen. Am 20. Juli kamen wir schließlich müde, aber glücklich in Kempten an – mit unzähligen Fotos, Geschichten und Erinnerungen im Gepäck.
Ein Fazit voller Sonne, Wissen und Freundschaft
Unsere Reise war nicht nur eine geographische, sondern auch eine kulturelle und menschliche Entdeckung. Wir sind als Gruppe gewachsen, haben gemeinsam gelacht, gelernt, geschwitzt, gestaunt, erlebt – und vielleicht auch ein kleines Stück von uns selbst in Griechenland gelassen.
Ein besonderer Dank gilt unseren Lehrkräften Herrn Schulze, Herrn Dieter und Frau Unsinn, die mit viel Engagement, Geduld und Herzblut aus dieser Fahrt ein echtes Highlight gemacht haben. Eins ist sicher: Diese Reise werden wir nie vergessen.