Ausstellungsprojekt „Evangelische Kirche im ‚Dritten Reich‘ und in der DDR“

„Die Herren Pastoren sollen sich um die Seelen ihrer Gemeinden kümmern, die Nächstenliebe pflegen, aber die Politik aus dem Spiele lassen, dieweil sie die gar nichts angeht.“

Diese Aussage des letzten deutschen Kaisers, Wilhelms II., nahmen wir im Evangelischen Religionsunterricht der 9. Klasse zum Anlass, uns mit der Verantwortung unserer Kirche im „Dritten Reich“ und in der DDR auseinanderzusetzen. Haben sich ihre Vertreter nicht genug für die vielen Menschen eingesetzt, die in beiden Regimen verfolgt und zum Teil auch ermordet wurden? Hätte ein Teil des Unheils verhindert werden können, wenn die Kirche vehementer Position für die Nächstenliebe bezogen hätte? Oder sollte sie sich wirklich nur um das Seelenheil der Gläubigen kümmern, während allein die Politik für die realen Lebensumstände der Menschen zuständig ist? 

Mehrere Wochen lang widmeten wir uns diesen Fragen im Religionsunterricht bei Frau Teichmann. Mittels eines Lernzirkels untersuchten wir beispielsweise die Haltung der evangelischen Kirche zum „Euthanasie“-Programm der Nationalsozialisten, kirchliche Widerstandskämpfer wie Dietrich Bonhoeffer und Oskar Brüsewitz oder die Rolle der Kirche beim Mauerfall. Unsere Ergebnisse hielten wir in Form von Plakaten fest, die im Rahmen einer Ausstellung in der Aula der Schule zu sehen sind. Wir freuen uns über viele neugierige Besucher!

Kurs Ev9abc

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